Die vier Jahreszeiten
- claudiakrupensky
- 2. Mai
- 1 Min. Lesezeit

Vier sind es, die sich im Kreise drehen,
einer dem anderen reichend die Hand.
Vier sind es, die gen Himmel sehen
und sich ausbreiten im ganzen Land.
Der Erste, zaghaft und dennoch voll Kraft,
durchbricht die Erde, erfüllt leichten Schrittes die Luft,
treibt in die Äste den Saft
und verbreitet betörenden Duft.
Der Zweite, viel schwerer, voll Frucht und Tun,
sinkt in dunkles Gras und flimmert am Horizont,
lässt reifen und ruhn,
Bringt helles Licht und Gewitterfront.
Der Dritte, schon träge, zeigt Schönheit im Fall
sich ein letztes Mal aufbäumend,
noch einmal die Fülle in Überzahl,
und dann langsam träumend.
Der Vierte schließlich wird bescheiden und leise,
bedeckt von Zerfall und Vergehen,
braucht wenig Worte, schickt Gedanken auf die Reise;
wird man den Ersten jemals wiedersehen?
by Claudia Krupensky
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